Hoch hinaus – Klimaballon im zweiten Anlauf aufgestiegen

Nachdem der erste Versuch, einen Klimaballon an den BBS OHZ aufsteigen zu lassen, zwei Wochen zuvor scheiterte, gelang der zweite Anlauf am 23. November mit einem Bilderbuchstart.

Die Rahmenbedingungen waren nahezu unverändert: gleicher Ort, gleiche Uhrzeit sowie dieselben SchülerInnen (12er Jahrgang des Beruflichen Gymnasiums) und Lehrkräfte. Lediglich das Publikum beschränkte sich auf einige spontan dazu gekommene, gespannte Schulmitglieder; zudem war der Himmel dieses Mal stellenweise bedeckt.

Nach dem Fehlschlag des ersten Starts waren sich die beteiligten SchülerInnen sowie die betreuenden Lehrkräfte Bernd-Martin Wischhusen und Johannes Overesch schnell sicher: „das lassen wir so nicht stehen – der nächste Versuch wird klappen!“ In ihrer Fehleranalyse überlegten sich die Kursmitglieder in Absprache mit dem Hersteller eine technische Verbesserung, durch die der Start dieses Mal souverän durchgeführt werden konnte. So wurde der Ballon bis zum Abheben der ca. 15 Meter tiefer befestigten Sonde an einer langen Leine gehalten und erst dann endgültig dem Auftrieb überlassen – mit den in der Styroporsonde vor der Kälte geschützten Instrumenten.

Über die Hammewiesen und das Blockland entschwand der Ballon in Richtung Bremen; seine weitere Route konnte nur erahnt werden. Es war jedoch zu erwarten, dass er im Osten Niedersachsens wieder auf dem Erdboden landen würde. Dies konnte mithilfe von meteorologischen Daten und einer kalkulierten „Platzhöhe“ zuvor abgeschätzt werden. Die Voraussage war in der Tat sehr präzise: südlich von Celle ging der Ballon ca. 3 Stunden nach dem Start an einem Fallschirm sicher herunter und landete auf einem Acker. Seine Route konnte schon während des Fluges mittels eines mitfliegenden GPS-Senders erfasst werden, so dass das vierköpfige Bergungsteam noch während des Fluges mit dem PKW auf den Weg in die richtige Richtung machen konnte.

Außerdem an Bord der Sonde waren zwei Kameras, die während des Fluges Aufnahmen nach unten bzw. zur Seite machten und dabei beeindruckende Aufnahmen machten (siehe Bilder). Nach ca. 100 Minuten Flugzeit und in einer Höhe von etwa 33 Kilometern kam es zum Platzen des Ballons, was in der anschließenden Auswertung des ebenfalls mitgeschickten Datenloggers ermittelt werden konnte.

Damit war das Ziel, die Stratosphäre, zur Freude und Erleichterung aller Beteiligten erreicht. „Sieben Schulen für den Planeten“ unter diesem Motto war das UNESCO Projekt „Climate Action now“ gestartet – nicht alle Ballons wurden wiedergefunden, manche flogen sehr weit, aber alle Schulen sind sich sicher: es kann mal etwas schiefgehen, das heißt aber nicht, sich entmutigen lassen, sondern weitermachen, neu probieren und das Ziel, den Klimawandel stoppen, nicht aus den Augen verlieren.

Bernd-Martin Wischhusen