Bäckereifachverkäuferin Vanessa Pestel erreicht 3. Platz beim Bundesentscheid

„Das ist so, als stünde Werder in der Bundesliga auf Platz drei“. Die Freude von Andreas Rolf-Pissarczyk gilt dem dritten Platz im Bundesentscheid, den seine Auszubildende Vanessa Pestel kürzlich in der Deutschen Bäcker-Akademie in Weinheim erreichte.

Bäckerei-Fachverkäuferin – das ist nicht nur das freundliche Gesicht hinter dem Tresen, das dem Kunden täglich die Brötchen, Kuchen oder Snacks reicht, die der Kunde wünscht. „Eine Bäckerei-Fachverkäuferin ist heutzutage fast schon der Allrounder im Verkauf“, erklärt Andreas Rolf-Pissarczyk und zählt auf: „Unser Personal muss unsere Waren und deren Herstellungsprozesse genau kennen, um den Kunden fachlich gut beraten zu können. Darüber hinaus ist Kopfrechnen unerlässlich. Es gilt Frühstücksteller herzurichten, Snacks zu erfinden und zuzubereiten, in der Filiale Brötchen zu backen und einen guten Kaffee zuzubereiten – sonst noch etwas?“ „Ja, saubermachen, kleinere Reparaturen in den Filialen ausführen und möglichst immer freundlich sein“, wirft Vanessa Pestel lachend ein.

Nachdem sie nach ihrem Abschluss aufgrund ihrer Noten zur Kammersiegerin gekürt wurde, erreichte sie auch den ersten Platz im Landesentscheid „nach Notenlage“. Erst jetzt, beim Bundesentscheid, durfte sie auch tatsächlich vor den Wertungsrichtern der Bäcker-Akademie zeigen, was sie alles kann.

Dabei wurde den Teilnehmern jeweils ein Bäcker zugelost, dessen Erzeugnisse dann in verschiedenen Themenbereichen präsentiert werden mussten. Zu den Aufgaben zählte unter anderem Snacks zu belegen, einen Frühstücksteller herzurichten und einen Gugelhupf so zu verpacken, dass die verwendete Folie nicht das Gebäck berührt, und dann musste alles auch noch mit einer Schleife verziert werden. Zu guter Letzt sollte ein dekorierter Schautisch die Erzeugnisse des zugelosten Bäckermeisters einladend präsentieren. Auch die Beschriftung einer Verkaufstafel per Hand gehörte zu den gestellten Aufgaben.

“Wie im Kreuzverhör”

„Das Schleife-Binden war eine echte Herausforderung“, bemerkt Vanessa Pestel, und der Schautisch sei die schwierigste Aufgabe gewesen. Vielleicht auch deshalb, weil in diesem Jahr erstmals seit zwei Jahren wieder Bundesentscheide in Weinheim stattfanden und mehr Bewerber als sonst antraten – 15 junge Bäcker und zwölf Fachverkäuferinnen. „Der Frauenanteil war ziemlich hoch. 70 Prozent der Teilnehmer – die Bäcker eingeschlossen – waren weiblich“, erklärt Pestel. Auch die Fachfragen der Wertungsrichter zu den einzelnen Teigwaren seien nicht ohne gewesen. “Da fühlte ich mich fast wie im Kreuzverhör!“

Die Berufsbildenden Schulen Osterholz-Scharmbeck gratulieren ihrer ehemaligen Schülerin zu der tollen Leistung und wünschen ihr für die Zukunft alles Gute.

Quelle: Weser Kurier Digital GmbH vom 25.11.2021 (Bericht gekürzt durch Joachim Kropp)

Vanessa Pestel in Aktion