Nach fast drei Monaten im Ausland sind sie nun wieder zurück in Deutschland – bereichert, motiviert und mit vielen neuen Eindrücken im Gepäck: Sieben Auszubildende der Berufsbildenden Schulen Osterholz-Scharmbeck (BBS OHZ) haben erfolgreich ein Auslandspraktikum am Universitätskrankenhaus Salzburg absolviert. Heute erhielten sie im feierlichen Rahmen ihren Europass Mobilität, der ihre im europäischen Ausland erworbenen Kompetenzen offiziell bescheinigt.
Das Praktikum fand im Rahmen des EU-Förderprogramms ERASMUS+ statt, das nicht nur sämtliche Kosten übernahm, sondern den Auszubildenden auch die Möglichkeit gab, Pflege in einem anderen kulturellen und fachlichen Umfeld zu erleben.
Pflege erleben – über Grenzen hinweg
„Mach mehr aus deiner Ausbildung!“ – unter diesem Leitspruch machten sich die sieben Pflegeschülerinnen und -schüler im zweiten Ausbildungsjahr der dreijährigen Berufsfachschule Pflege auf den Weg nach Österreich. Dort konnten sie den Pflegealltag aus einem neuen Blickwinkel kennenlernen – ein Einsatz, der für viele zu einem persönlichen und fachlichen Wendepunkt wurde.
„Interkulturelle Kompetenzen sind heute unverzichtbar – besonders in der Pflege, wo Menschen aus ganz unterschiedlichen kulturellen Kontexten zusammenkommen“, betont Olaf Schlüter, Fachbereichsleiter Gesundheit und Pflege an der BBS OHZ. „Gerade weil viele Pflegebedürftige und Pflegekräfte einen Migrationshintergrund haben, ist es wichtig, andere Pflegesysteme kennenzulernen und voneinander zu lernen.“
Was bleibt, ist der Eindruck
Die Rückmeldungen der Teilnehmenden sprechen für sich. Jessica Lessow und Eric Randrianarison Njato waren auf einer chirurgischen Station der Landeskliniken Salzburg eingesetzt. Sie berichten begeistert von einem achtsameren Umgang mit Patientinnen und Patienten: „In Österreich nimmt man sich trotz Arbeitsdruck Zeit für den einzelnen Menschen. Das wollen wir auch hier mehr in den Fokus rücken.“
Für Adrian Schütte war die Arbeit auf einer Stroke Unit besonders prägend: „Ich habe viele Aspekte der Pflege aus einem ganz neuen Blickwinkel gesehen – das hat mich zum Nachdenken und Hinterfragen gebracht.“ Sprachliche Barrieren? Kein echtes Hindernis. „Entweder auf Hochdeutsch oder mit Händen und Füßen – das hat bestens funktioniert“, sagt er schmunzelnd.
Auch die Schule profitiert
Nicht nur die Auszubildenden profitieren von dem länderübergreifenden Austausch. Auch die Lehrkräfte der BBS OHZ erhalten durch die Kooperation mit dem Universitätskrankenhaus Salzburg neue Impulse für den Unterricht. „Solche Erfahrungen fließen direkt in die Ausbildung ein“, so Olaf Schlüter. „Das macht unsere Schule moderner, internationaler und zukunftsorientierter.“
Ausblick mit Weitblick
Mit der heutigen Übergabe der Europässe geht für die sieben Auszubildenden ein besonderer Abschnitt zu Ende – doch die Wirkung wird langfristig spürbar bleiben. Ihr Wunsch ist klar: „Wir hoffen, dass noch viele Jahrgänge nach uns die Chance bekommen, ein solches Praktikum zu machen. Es verändert den Blick – auf den Beruf und auf die Menschen.“
Die BBS OHZ hat damit erneut bewiesen: Pflegeausbildung kann weit mehr sein als Routine und Theorie – sie kann internationale Brücken bauen und jungen Menschen neue Wege eröffnen.
Olaf Schlüter








