Zukunftsperspektiven für OHZ: EU-Planspiel an den BBS

Leben in Osterholz-Scharmbeck. Welche Herausforderungen und Probleme sehen junge Bürgerinnen und Bürger der Stadt und aus dem Umland? Diese Frage wurde intensiv mit 40 Schülerinnen und Schülern des Beruflichen Gymnasiums der BBS OHZ bearbeitet, diskutiert und präsentiert. Unter der Moderation von Karlotta Hein und David Atef von EUROSOC#DIGITAL wurde in ein EU-Planspiel in Gruppen Probleme identifiziert und Lösungsvorschläge erarbeitet.

Ein zentraler Punkt war der Öffentliche Personennahverkehr (ÖPNV). Die hohen Kosten und das Fehlen kostenloser Fahrkarten für Oberstufenschüler wurden als erhebliche Hindernisse für die Mobilität genannt. Viele Schülerinnen und Schüler bemängelten die finanziellen Belastungen durch die aktuellen Ticketpreise.

Ein weiteres Thema war die Sicherheit. Insbesondere in den Abendstunden fühlen sich viele junge Menschen unsicher und wünschen sich mehr Polizeipräsenz.

Auch die Freizeitgestaltung kam zur Sprache. Die Jugendlichen kritisierten, dass es in Osterholz-Scharmbeck wenige Angebote gibt. Aufenthaltsmöglichkeiten in der Innenstadt, wie Cafés, in denen man auch Hausaufgaben machen könne, wurden als wünschenswert erachtet. Zudem wurde das Fehlen einer Diskothek bemängelt. „OHZ ist für junge Menschen unattraktiv. Ich wohne im Stadtteil Osterholz, da sind selbst die Wege zum Supermarkt weit“, so Marcel Perepeczko.

Die Ergebnisse wurden den Politikerinnen Anne Deutsch (SPD), Marie Jordan (CDU) und Herbert Behrens (Die Linke) vorgestellt. Jordan forderte die Jugendlichen auf, ihre Betroffenheit öffentlich zu machen und sich zu engagieren. Behrens betonte, man müsse aktiv werden, um Veränderungen zu erreichen und verwies auf das Jugendcafé im KUZ. Deutsch unterstützte die Aussagen, betonte jedoch die Notwendigkeit eines langen Atems für die Umsetzung von Projekten.

EUROSOC#DIGITAL führt im Rahmen von #Deine Regionale Zukunft deutschlandweit Projekttage zu Europa durch. Ziel ist, dass sich die Schülerinnen und Schüler mit der Zukunft ihrer Region auseinandersetzen und Projektideen entwickeln. Sie lernen auch die Kohäsionspolitik der EU kennen, die strukturschwache Regionen unterstützt. Osterholz-Scharmbeck kann so Förderprogramme nutzen, um die Lebensqualität zu verbessern.

Die Schülerinnen und Schüler waren von der Veranstaltung angetan und freuten sich über das Gehör bei der Politik. Nun bleibt abzuwarten, was mit den Erkenntnissen passiert.

Jürgen Grimm