Hört nie auf, Fragen zu stellen!

Mit dieser Aufforderung endet die szenische Lesung „Johann und die Namenlosen“, die am 13.03.2024 im Forum der BBS Osterholz-Scharmbeck aufgeführt wurde.

Sie hat die Kindheitserlebnisse Johann Dückers zum Thema, der als kleiner Junge im April 1945 Zeuge des Todesmarsches war, der von Bremen-Farge nach Sandbostel verlief. Auf dem Hof seiner Eltern wurden zwei Gefangene erschossen und hinterm Haus vergraben.

Diese Bilder hatten den jungen Johann so geprägt, dass sie ihn als Erwachsenen nicht losließen und er sich stetig für das Gedenken dieser Gefangenen einsetzte.

Davon erzählt diese Lesung und sie zeigt damit vor allem das Leiden der Gefangenen, die auf diesen Märschen von den Wachmannschaften getrieben wurden.

Elf Schülerinnen des 12. Jahrgangs des Beruflichen Gymnasiums haben aus dem Werte-und-Normen-Unterricht heraus diese szenische Lesung einstudiert und mit großer Ernsthaftigkeit und unglaublicher Präsenz diese Geschichte dargestellt, so dass sie das Publikum in den Bann zogen.

Johann Dücker, der als Zeitzeuge unser besonderer Gast im Publikum war, zeigte sich zutiefst bewegt und lud die Schülerinnen in sein Dorf ein, um auch dort die Lesung aufzuführen.

Die Zuschauer:innen hatten im Anschluss die Gelegenheit, Friedenstauben herzustellen und damit ihrem Wunsch nach Frieden und Freiheit für alle Menschen Ausdruck zu verleihen. Sie „fliegen“ jetzt durch unseren Flur.

Diese szenische Lesung ist unser Beitrag zum internationalen Projekttag der UNESCO-Schulen mit dem Motto Frieden!#Haendereichen#Brueckenbauen.

Wir haben eine Brücke gebaut von der Vergangenheit in die Gegenwart, in der Hoffnung, dass sich Menschen die Hände reichen und Frieden kommen wird.

Andrea Wintjen