“Seid fröhliche junge Menschen, aber haltet die Augen auf!”

In einer bewegenden und geschichtsträchtigen Begegnung besuchte Johann Dücker aus Basdahl den Werte- und Normenkurs des 12. Jahrgangs des Beruflichen Gymnasiums der BBS, um als Zeitzeuge von den schrecklichen Ereignissen des Todesmarsches von Bremen-Farge nach Sandbostel zu berichten. Der Besuch des heute fast 90-jährigen Dücker an der Schule war nicht nur eine Reise in die Vergangenheit für ihn selbst, sondern auch für die Schülerinnen und Schüler, die gespannt seinen Erzählungen lauschten.

Die Geschichte des Todesmarsches von Bremen-Farge nach Sandbostel ist untrennbar mit der Kindheit von Johann Dücker verbunden, der die Schrecken des Zweiten Weltkriegs in seiner Heimat miterlebte. Im Gespräch mit den Schülern schilderte Johann Dücker, wie er als kleiner Junge die Kolonnen von erschöpften und ausgezehrten KZ-Häftlingen am Rande seines Dorfes vorbeiziehen sah. Seine unschuldigen Augen wurden Zeuge von Leid und Verzweiflung, als die Gefangenen auf ihrem brutalen Marsch unter anderem durch das Dorf Basdahl gezwungen wurden.

Inmitten seiner Erzählungen wollte Johann den Schülerinnen und Schülern jedoch eine wichtige Botschaft mitgeben: Trotz des grausamen Vortrags sollten sie frohe Menschen bleiben. Er betonte, dass er nicht beabsichtigte, Angst zu schüren, sondern dass es wichtig sei, die Augen vor den Herausforderungen der Gegenwart, vorallem durch die gegenwärtige politische Rechtsorientierung, offen zu halten.

Die Schülerinnen und Schüler der Berufsbildenden Schulen Osterholz zeigten während des Besuchs von Johann Dücker eine bemerkenswerte Sensibilität und Empathie. Der Besuch von Johann Dücker an den Berufsbildenden Schulen Osterholz war nicht nur eine Geschichtsstunde, sondern auch eine Lektion über Menschlichkeit, Empathie und die Kraft der Erinnerung.

Jannes und Jürgen Grimm