Zusatzquali­fikation Europakauffrau/-mann

Allgemeines

Außenhandelskenntnisse werden für viele Unternehmen ein immer wichtigerer Baustein im Profil ihrer Beschäftigten. Ein Großteil der deutschen Unternehmen wird nur dann wettbewerbsfähig bleiben, wenn sie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben, die mit ausländischen Partnern kommunizieren und kooperieren können. Deshalb sind internationale Qualifikationen zunehmend gefragt. Auch viele regionale Unternehmen sind international tätig. Die „klassischen“ Ausbildungsberufe vermitteln jedoch nur einen Teil der erforderlichen internationalen Qualifikationen. Kaufmännische Auszubildende können diese Lücke durch die Teilnahme an der IHK-Zusatzqualifikation Europakaufmann/Europakauffrau schließen.

 
Zielgruppe

Die Zusatzausbildung richtet sich an leistungsstarke Auszubildende aus dem kaufmännisch-verwaltenden Bereich, die vorwiegend in einem der folgenden anerkannten Ausbildungsberufe ausgebildet werden:

  • Bürokaufmann/ Bürokauffrau
  • Industriekaufmann/ Industriekauffrau
  • Kaufmann/ Kauffrau im Groß- und Außenhandel
  • Kaufmann/ Kauffrau im Einzelhandel
 
Inhalte

Kommunikation und Korrespondenz in englischer Sprache (Cambridge-Zertifikat)
Für die Europakaufleute ist die Prüfung in dieser Zusatzqualifikation obligatorisch.

Informationsverarbeitung (Europäischer Computerführerschein, ECDL)
Aus den folgenden Modulen sind vier zu absolvieren: Grundlagen der Informationstechnologie, Computerbenutzung und Dateiverwaltung, Textverarbeitung (Word), Tabellenkalkulation (Excel), Datenbanken (Access), Präsentation (PowerPoint), Information und Kommunikation (Internet).
Nähere Informationen unter www.ecdl.de.

Kommunikation und Korrespondenz in einer zweiten Fremdsprache

Die Europakaufleute-Prüfung erfordert eine Zusatzqualifikation in einer zweiten Fremdsprache. Diejenigen, die z.B. Französisch als Fremdsprache gewählt haben, legen nach zwei Jahren die Prüfung auf dem Niveau A1 im Rahmen des Europäischen Sprachenzertifikats ab. Es ist auch möglich, eine andere Fremdsprache zu wählen.

Internationale Geschäftsprozesse (IHK-Zertifikat)

Lernfeld 1
Ein Produkt auf einem ausländischen Markt positionieren

  • Grundlagen des Außenhandels
  • Entwicklung und Bedeutung des internationalen Marketings
  • Internationale Marktforschung
  • Ziele und Strategien des internationalen Marketings
  • Marketing-Mix und Controlling im internationalen Marketing

Lernfeld 2
Auslandsaufträge anbahnen, abwickeln und bewerten

  • Geschäftsanbahnung
  • Internationales Kaufvertragsrecht
  • Lieferbedingungen
  • Zahlungsbedingungen
  • Außenhandelskalkulation
  • Dokumentation von Warensendungen
  • Außenwirtschaftsrecht
  • Zollwesen
  • Auslandszahlungsverkehr
 
Auslandspraktikum

Neben den Prüfungsfächern, die im Rahmen der Zusatzausbildung zu absolvieren sind, besteht eine weitere Vorgabe der Prüfungsordnung darin, an einem mindestens dreiwöchigen Auslandspraktikum teilzunehmen. Wird das Praktikum im europäischen Ausland durchgeführt und sind die Voraussetzungen im Sinne des Leonardo-Projektes erfüllt, stellt die Schule den europass Mobilität aus.
Durch das Auslandspraktikum erhalten die Auszubildenden die Möglichkeit, während ihrer Ausbildung weltweit Berufserfahrung zu sammeln. Neben dem Kennen lernen fremder Arbeitswelten erfahren die Schülerinnen und Schüler auch andere Kulturen und Lebensweisen hautnah. Angestrebt wird außerdem eine Verbesserung der fremdsprachlichen und interkulturellen Kompetenz sowie der Entwicklung der eigenen Persönlichkeit. Die Auszubildenden lernen in dieser Zeit, sich anzupassen, durchzusetzen und flexibel auf Herausforderungen zu reagieren.
Zudem tragen Auslandspraktika dazu bei, die Kooperation in der Berufsbildung zwischen den beteiligten Ländern zu verbessern.
Insgesamt führt das Auslandspraktikum in Verbindung mit den anderen Bausteinen der Zusatzausbildung zur einer Handlungskompetenz im Außenhandel und verbessert die Qualifikation der Auszubildenden für den internationalen Arbeitsmarkt.

 
Zeitplanung

Jeweils zum 01.02 eines Schuljahres, können die Auszubildenden mit der Zusatzausbildung beginnen. Die Qualifizierungsmaßnahme ist auf zwei Jahre angelegt und läuft parallel zur normalen Ausbildung.
Das Cambridge-Zertifikat in Englisch und der Europäische Computerführerschein ECDL sind bei den meisten Ausbildungsberufen in den normalen Unterricht integriert.

Das IHK-Zertifikat „Internationale Geschäftsprozesse“ wird im zusätzlichen Unterricht erworben (wöchentlich zwei Stunden zusätzlich an einem Nachmittag im Rahmen des Berufsschulunterrichts und/oder geblockt an Samstagen). Der Erwerb des Europäischen Sprachzertifikats in der zweiten Fremdsprache wird von den Auszubildenden eigenverantwortlich vorbereitet. Die Schule ist dabei behilflich. Das Auslandspraktikum kann zu einem beliebigen Zeitpunkt während der zweijährigen Zusatzausbildung absolviert werden.

Bei erfolgreicher Teilnahme an allen Modulen kann die IHK-Prüfung Zusatzqualifikation Europakaufmann/-kauffrau abgelegt werden.

 
Die wichtigsten Vorteile für Auszubildende
  • langfristige Verbesserung der Arbeitsmarktchancen
  • Wissensvorsprung gegenüber anderen Auszubildenden im gleichen Ausbildungsberuf
  • das Spezialwissen eröffnet neue und interessante Arbeitsfelder
  • Zeitersparnis durch Weiterqualifizierung schon in der Ausbildung
  • bessere Übernahme- und berufliche Aufstiegschancen im eigenen Ausbildungsbetrieb
 
und für Ausbildungsbetriebe
  • qualifizierte Mitarbeiter
  • flexiblere Einsatzmöglichkeiten

Ihre persönliche
Ansprech­partnerin

Ute Nörenberg

Bereichsleiterin

04791. 930-4000
ute.noerenberg@bbs-ohz.de

Was unsere Schüler:innen sagen

„Den Europakaufmann als Zusatzqualifikation parallel zur Ausbildung zu absolvieren war für mich sehr interessant. Die Ausblidungsinhalte des Industriekaufmanns wurden damit direkt in Verbindung gesetzt und um internationale Aspekte erweitert, was in einer vernetzten Welt wie heute sehr entscheidend ist.“